Bolero mortale mit Pastis, ein deutsch-französischer Schicksalsroman.

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Freuen Sie sich auf einen spannenden und amüsanten Roman. 

Erschienen am  04. Februar 2013 im Gmeiner-Verlag.

Der Roman spielt an authentischen Orten im südfranzösischen Languedoc.

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Zum Inhalt:

Jahrelang haben sich Valmira und Claire denselben Mann geteilt, die eine als als unwissende Ehefrau, die andere  als vermeintlich eingeweihte Geliebte. Dreizehn schön geredete Jahre und die Illusion einer großen Liebe prallen aufeinander, als sich die beiden Frauen in Südfrankreich begegnen. Nun muss sich jede der Wahrheit stellen: Valmira der Untreue ihres Mannes, Claire seinen Lügen. Bei Valmiras Unfall in den Pyrenäen zu unfreiwilligen Schicksalsgenossinen geworden, teilen sie sich den Triumpf einer gemeinsamen Vergeltung und die heilende Kraft einer außergewöhnlichen Frauenfreundschaft. Doch wie agiert ein Mann, der wie die Spinne im Netz in seinem Lügengeflecht lebt?

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Bei der folgenden Leseprobe handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Textabweichungen wird es daher in der Buchversion geben.

Leser-Info zum bisherigen Geschehen:

Dem windigen Immobilienmakler Markus ist mit dem trickreichen Kauf des pompösen Anwesens der jungen Béatrice der vermeintlich große Coup gelungen. Nach dem Notartermin lädt er sie - nicht ohne Hintergedanken -zum Champagner auf die Sommerterrasse im Hotel de la Source ein. Seine Ehefrau Valmira und Claire sind ihm jedoch auf den Fersen.

                                          

                        Copyright: Elli Sand 

Leseprobe

Im Schutz der dichten Hecken schlichen sich die beiden Frauen an den Rand der Hotelterrasse.
„Da vorn sitzen sie.“
Das war immer auch unsere Ecke, dachte Claire bitter, unsere Ecke auf unserer Terrasse in unserem Hotel. Wochenlang habe ich mir die Krusten von den Knöcheln gekratzt, damit die Erinnerung noch ein wenig länger bleibt.
Die Kellnerin brachte einen Sektkübel und eine Vase mit einem Rosenstrauß. Rosen in ihrer Lieblingsfarbe. So wie damals.
„Der Champagner und die Rosen, die sie für Mademoiselle bestellt haben, Monsieur.“
„Komm, wir schaffen uns näher ran.“
Valmira tastete sich entlang der hochgewachsenen Hecken zum nächsten Oleanderbusch. Ihr Mann saß mit dem Rücken zu ihr.
„Noch näher“, flüsterte sie, „dann können wir hören, was er sagt, ohne dass er uns sieht.“
Sie hörten Béatrice lachen: „Und als dann mein Motor streikte, dachte ich, jetzt ist unser Geschäft geplatzt, da komme ich nie und nimmer pünktlich an!“
„Ich hätte auf dich gewartet, ma petite fleur, und wenn du mitten in der Nacht gekommen wärst. Mit Vergnügen hätte ich auf dich gewartet.“
Béatrice fuhr sich durch die Haare. „Aber dann, dann kam der Vigneron mit seinem Traktor vorbei und hat mir angeboten, mich bis zum Notar vor die Haustür zu fahren.“
Markus hielt Béatrice die Rosen hin.
„Für dich!“
Béatrice räkelte sich. „Danke.“
„Du hast den schönsten Busen, den ich je gesehen habe“, säuselte Markus.
Sie lachte. „Wie oft hast du das schon zu wie vielen Frauen gesagt?“
„Ma petite fleur, du hast wirklich den tollsten Busen der Welt – und du bist so herrlich jung.“
„Stimmt. Ich könnte locker deine Tochter sein.“
„Ach, chérie, wenn du wüsstest, wie sehr ich die Nase voll habe von diesen alten Fregatten, die mehr Falten im Gesicht haben als ein alter Elefant am Bauch. Dagegen bist du ein Geschenk des Himmels.“
Béatrice brach in schallendes Lachen aus. „Oh, là, là! Der Löwe bevorzugt frisches Fleisch.“
„Das Leben ist zu schön und zu kurz, um sich etwas entgehen zu lassen, ma chérie. Ich habe uns hier ein Zimmer bestellt. Und meinen Geburtstag morgen feiern wir zwei bei Ferran Adrìa in Barcelona. Dann muss ich leider wieder nach Deutschland. Meine Frau kommt von der Schönheitsfarm zurück. Es nutzt zwar nichts mehr bei ihrem Aussehen, aber es geht ihr hinterher besser.“
„Wo willst du morgen feiern? Bei diesem weltberühmten Koch? Wow!“, rief Béatrice aus.
„Das bist du mir wert, meine Schöne.“ Markus hatte die Schuhe abgestreift und fuhr Béatrice mit dem Fuß den Knöchel hoch. „Schade, dass du nach Paris gehst. Eine Bereicherung für die Stadt, aber welch ein Verlust für das Languedoc.“ Seufzend nippte er an seinem Champagner.
„C’est la vie“, kicherte Béatrice.
„Ich werde wohl oft nach Paris fahren müssen, ma chérie.“
„Noch bin ich nicht dort.“
„Wenn ich nicht verheiratet wäre, würde ich dir jetzt auf der Stelle einen Heiratsantrag machen, ma petite fleur.“
„Das geht aber schnell“, kicherte Béatrice. „Du bist gebunden, mein Guter, und damit basta!“
„Ich wäre es längst nicht mehr, wenn meine Frau nicht psychisch krank wäre. Aber mein Gewissen, verstehst du?“
„Dein Gewissen, ja, natürlich verstehe ich das“, hauchte Béatrice. „Das macht dich sicher ganz fertig.“
„Es sind nicht nur ihre extremen Stimmungsschwankungen, die sie gar nicht wahrnimmt. Sie ist suizidgefährdet. Eine Fehlfunktion von Neurotransmittern.“
„Oh Gott, du Armer. Das muss furchtbar für dich sein“, stöhnte Béatrice.
„Das ist es. Ihr Arzt hat mir empfohlen, die Konflikte zu ignorieren und ihr morgens ein paar Tropfen Psychotonin in den Tee zu geben und bei akuten Schüben eine Extradosis Haloperidol ins Essen zu mischen. Wie gern wäre ich frei!“
„Wenn du sie loswerden willst, könnte ich dir vielleicht dabei helfen.“
„Das würdest du tatsächlich für mich tun, ma petite fleur?“ Er küsste ihre Hand, jede Fingerspitze einzeln. „Dafür würde ich dich ein Leben lang lieben. Du bist so unbeschreiblich schön. So etwas Zauberhaftes habe ich gar nicht verdient.“
Valmira entfuhr im Gebüsch ein indiskretes Geräusch.
„Psst!“, zischte Claire.
„Pspspsps, hörst du, wie mein Magen knurrt, Liebling? Ich habe einen Riesenhunger“, stöhnte Béatrice.
„Ich rufe die Kellnerin, ma petite fleur.“
„Nicht nötig, ich muss sowieso zur Toilette. Ich sage drinnen gleich Bescheid.“
Sie trippelte hüftschwingend über die Terrasse in Richtung Restaurant.
Markus lehnte sich zurück, streifte seine Krawatte über den Kopf, krempelte die Ärmel hoch. Er bog den Kopf nach hinten und knöpfte grinsend sein Hemd bis zum Gürtel auf.
Ein Weißgoldkreuz baumelte auf seiner braungebrannten, haarlosen Brust. Er nahm es spielerisch zwischen die Finger, zog eine Rose aus der Vase und roch daran.
Das war der Moment, in dem Claire ihre eiserne Beherrschung verlor. Sie sprang auf, stolperte aus dem Gebüsch, rannte die wenigen Meter über die Terrasse. Ein Stuhl fiel um.
Markus starrte sie fassungslos an. Er hielt den Atem an.
Claire öffnete den Mund, rang nach Luft.
Sie musste sich festhalten, griff mit einer Hand nach der Stuhllehne, mit der anderen Hand nach seinem Glas.
Ein klirrendes Geräusch. Das Glas ging zu Bruch.
Sie ging einen kleinen Schritt auf ihn zu, einen und noch einen, sehr sacht, sehr behutsam.
„Und um dich zu behalten, habe ich unser Kind nicht bekommen. Keinen anderen Menschen habe ich so geliebt wie dich. Du hast mich dafür mit Füßen getreten. Durch das Lügen wird vieles wahrer“, sagte sie ganz leise und ganz sanft zu ihm.
Tränen rollten über ihr Gesicht.
„Alles vorbei. Ich wünsch dir Frieden, Markus. Ich wünsch dir Frieden.“
Sie wandte sich zum Gehen.
Bleierne Schritte.
Drehte sich am Ende der Terrasse noch einmal um.
Sah ihn an.
Ein unendlich trauriger Blick.
Der letzte.
Für immer nie mehr.
Markus knöpfte sein Hemd zu. 


                        
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Der Wind bauschte die langen weißen Vorhänge auf und wehte ein paar frisch gefallene braune Blätter herein, als sie die raumhohen Fenster in ihrem Schlafzimmer öffnete.
Sie liebte diese Jahreszeit, wenn die Luft nach feuchter Erde und fallenden Blättern roch. Der Sommer hatte sich unbemerkt davongeschlichen, um dem beginnenden Herbst Platz zu machen. Der Oleander hatte aufgegeben und seine gelbweißen Blüten in die Gartenecke geworfen wie ein Boxtrainer das Handtuch seines Hoffnungsträgers bei einem aussichtslosen Kampf.
Die Reben hatten bereits angefangen, sich behutsam zu verfärben. Bald würde das letzte Grün wieder einem sanften Gelb Platz machen und sich später mit einem leuchtenden Rot vermählen, und das gleißende Sonnenlicht würde sich am Nachmittag jenen zarten, warmen Goldton zulegen, der die Maler inspirierte.
Sie betrachtete sich im Spiegel und zupfte ein paar Silberfäden aus ihren kurzen Locken, die ebenfalls angefangen hatten, sich zu verfärben.
„Ja“, lächelte sie der Frau im Spiegel zu, „unser Sommer ist vorbei.“
Sie fröstelte und streifte sich ihren Morgenmantel über, in dem noch immer ein herber, ledriger Duft von Rasierwasser hing.
Der beginnende Tag zeigte sich zaghaft am Horizont.
In ihrem Nachtschränkchen lag noch immer der Fotorahmen mit seinem Bild. Sie nahm es in die Hand.
„Du bist dein ganzes Leben lang davongelaufen“, sagte sie zu den Strahleaugen. „Wovor? Vor der Verantwortung? Vor der Wahrheit? Vor dir selbst? Oder vor deiner Feigheit? Das ist das, was uns unterscheidet. Du kannst vor dir selbst nicht davonlaufen.“ Sie zog sein Foto aus dem Rahmen.
Langsam stieg sie die ausgetretenen Stufen der breiten Steintreppe hinab und strich zart über das polierte Messinggeländer.
Es war fast andächtig still im Haus, nur die alten Dielen knarrten unter ihren nackten Fußsohlen, als sie durch die Küche ging, um die Fensterläden zu öffnen. 


(Textabweichungen zur Buchversion möglich)

     

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"Adieu", sagte der Fuchs. "Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

"Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.

"Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig."

"Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe ...", sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken.

Und er warf sich ins Gras und weinte.

(aus: Der kleine Prinz, von Antoine de Saint-Exupéry)

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Erscheinungsdatum und Verlag:

04.02.2013 im

Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5

88605 Meßkirch

www. gmeiner-verlag.de

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